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Schöne neue Welt: Die Ära der Pandemie entfacht ein kreatives Schreibfeuer

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Angesichts mehr freier Zeit und sich wandelnder Prioritäten während der vergangenen zwei Jahre besinnen sich viele Menschen auf ihre lebenslangen Träume vom Schreiben und Publizieren.

Ob es sich nun um ein Manuskript handelt, das in einer Schublade oder auf einer Festplatte versteckt war, oder um den geheimen Traum, einen köstlichen Romanerstling zu veröffentlichen – eine wachsende Zahl von Menschen ist in den vergangenen zwei Jahren aktiv ihrem literarischen Streben nachgegangen.  

Zu dieser Mischung kommen noch ein Mehr an Freizeit durch die Abnahme der sozialen Verpflichtungen während der Pandemie und der Wunsch hinzu, sich mit gleichgesinnten Seelen zu verbinden. Das internationale Verlagswesen hat eine starke Belebung verzeichnet, die vom Interesse an Schreibworkshops bis zur Menge von Einsendungen bei den Verlagshäusern reicht. 

Zunahme von Manuskripteinsendungen  

In Frankreich hat der angesehene französische Verlag Gallimard, der für die Veröffentlichung literarischer Größen von Albert Camus bis Simone de Beauvoir bekannt ist, im Frühjahr 2021 auf Twitter das breite Publikum gebeten, keine unverlangten Manuskripte mehr einzusenden: „Angesichts der außergewöhnlichen Umstände bitten wir Sie, vom Einsenden Ihrer Manuskripte abzusehen. Passen Sie auf sich auf, und genießen Sie Ihre Lektüre.“  

Das internationale Fernsehnachrichtennetzwerk France 24 meldete, dass  Éditions Gallimard vor der Pandemie rund 30 Manuskripte am Tag erhalten hatte, diese Zahl aber während der Pandemie auf rund 50 pro Tag anstieg.  

„Wir haben in den letzten zwei Jahren mehr Einsendungen erhalten, von Agenten und Verlagen – und das kann für uns schwierig sein“, erklärt Alain Gnaedig, ein Redakteur bei Éditions Gallimard, der für ausländische Literatur zuständig ist. „So können wir beispielsweise nicht die Anzahl der skandinavischen Titel erhöhen, die wir jedes Jahr veröffentlichen – das sind im Durchschnitt drei bis fünf Titel aus den fünf nordischen Ländern –, und ich nehme pro Jahr nur eine neue Autorin bzw. einen neuen Autor auf. Das ist die Situation bei Gallimard, aber ich weiß, dass meine KollegInnen aus anderen französischen Verlagshäusern denselben Trend erleben“, fügt er hinzu. 

Gnaedig, der auch Schriftsteller und preisgekrönter literarischer Übersetzer ist und mehr als 120 Bücher aus dem Dänischen, Norwegischen, Schwedischen und Englischen ins Französische übersetzt hat, berichtet, dass er und seine KollegInnen bei Gallimard eine besondere Arbeitsweise haben. „Wenn wir einen Erstling veröffentlichen, hoffen wir, dass dies der Anfang einer langen und fruchtbaren Zusammenarbeit sein wird“, erklärt er.  

Was unverlangte Manuskripte betrifft, die von vielen internationalen Verlagen schon seit langem grundsätzlich nicht angenommen werden, so reagiert Gnaedig hier etwas aufnahmebereiter.  

„Unverlangte Manuskripte? Ja, aber nur von veröffentlichten AutorInnen. Natürlich lese ich sie – es ist meine Aufgabe, informiert zu bleiben und am Puls neuer Stimmen zu sein“, berichtet er. „Verlage, RedakteurInnen und AgentInnen kennen jedoch unsere Grundsätze“, fügt er hinzu. 

Gnaedig sagt, dass es eine unangenehme Aufgabe sein kann, wenn man Redakteur ist, da man ständig zu sehr interessanten Projekten und Büchern „nein“ sagen muss. Aber gleichzeitig ist es eine wundervolle Arbeit, sagt er: „Du gibst den LeserInnen die Chance, eine neue Stimme, ein neues Universum und eine neue Sichtweise der Dinge zu entdecken.“  

Die Wichtigkeit kreativer literarischer Gemeinschaften 

In der deutschen Hauptstadt sind frische neue Blickwinkel einer der vielen Magneten, die während der vergangenen zwei Jahre Rekordzahlen von TeilnehmerInnen in den Berlin Writers‘ Workshop gelockt haben. 

„Wir haben im Laufe der Pandemie ein erheblich gestiegenes Interesse an unseren Workshops verzeichnet. Die Plätze sind schon sehr bald nach der Ankündigung belegt, was vor einigen Jahren noch nicht der Fall war“, berichtet Ben Mauk, Leiter des Berlin Writers‘ Workshop.  

Mauk, der im Jahr 2017 den Workshop mitbegründete und für Publikationen wie The New York Times Magazine, Harper’s Magazines, The New Yorker und The London Review of Books schreibt, sagt, dass der Workshop kaum dem Interesse hinterherkommt, da die Wartelisten von beispielloser Länge sind.  

„Wir planen, dieses Jahr rund 25 Kurse anzubieten, eine Mischung aus Präsenz- und Online-Workshop. Das sind mehr als doppelt so viele wie wir normalerweise im Jahr anbieten“, erzählt er. 

Mauk betont jedoch schnell, dass nicht alle TeilnehmerInnen einen Buchvertrag anstreben. „Die Menschen suchen sowohl nach kreativen Schaffensfeldern als auch insbesondere nach Online-Ausdrucksmöglichkeiten in kreativen Gemeinschaften.  

Die Umstellung von Präsenz- auf Online-Workshops während der Pandemie hat die Kurse auch einem breiten Publikum aus ganz Europa, Südasien und den USA zugänglich gemacht.  

Die TeilnehmerInnen haben unterschiedliche Werdegänge, von professionellen AutorInnen bis zu UniversitätsstudentInnen und denjenigen, die beruflich mit Kommunikation zu tun haben und ihren Schreibstil perfektionieren wollen.  

„Durch Schreiben wirst du nicht reich oder berühmt, aber du kannst Teil einer Gemeinschaft sein, in der du deine Ideen und deine Liebe zur Schriftstellerei und zu Büchern mit anderen teilen kannst“, erklärt Mauk.  

Publikationsmentorin sieht Selbstverlage als steigenden Trend 

Auf der kleinen griechischen Insel Tilos führt die britische Literaturagentin, freiberufliche Entwicklungsredakteurin und Schriftstellerin Jennifer Barclay ein kreatives Leben am Meer, von dem viele träumen. 

Die in Oxford ausgebildete Verlagsinsiderin hat in Großbritannien, Frankreich, Südkorea und Kanada gelebt und mit Schriftstellergrößen gearbeitet, zu denen beispielsweise die Bestsellerautorin und Aktivistin Naomi Klein zählt.  

„Es ist klar, dass die Lockdowns mehr Menschen denn je die Zeit, den mentalen Raum und den Anstoß zum Schreiben gegeben haben. Viele Menschen haben sie als Gelegenheit gesehen, etwas zu erreichen, während sie anderen Aktivitäten nicht nachgehen konnten“, berichtet Barclay, die auf Reise-, Abenteuer- und Outdoor-Bücher spezialisiert ist.  

„Weil es mir Spaß macht, an den Entwicklungsphasen eines Buches zu arbeiten und AutorInnen zu betreuen, und weil ich viel mit Memoiren arbeite, besteht meine Kundschaft zu einem großen Teil aus neuen AutorInnen“, berichtet sie.  

Barclay sagt, dass sie in den letzten zwei Jahren einen Trend bemerkt hat, dass mehr AutorInnen als je zuvor lieber im Selbstverlag veröffentlichen als sich einen Verleger zu suchen.   

„Sie wissen, dass es schwerer ist als je zuvor, einen traditionellen Buchvertrag zu ergattern, da so viele Menschen beurlaubt sind und sich die Veröffentlichung von Büchern verzögert. Der Selbstverlag ermöglicht ihnen dagegen, die Kontrolle über alle Aspekte des Buchs zu übernehmen, auch den Zeitpunkt der Veröffentlichung – sie können es in wenigen Monaten herausbringen, statt ein Jahr zu warten“, berichtet sie.  

Aktuelle Publikationstrends

Die inhaltliche Bandbreite während der Pandemie ist vor allem bei den Erstlingswerken groß. 

Alain Gnaedig von Éditions Gallimard nennt die folgenden stark vertretenen Themen: „Mutterschaft – und die mit ihr verbundenen Freuden oder Schwierigkeiten –, Genderfragen, schwule/lesbische Themen, Immigration, Dystopie und toxische Beziehungen.“ Er fügt auch hinzu, dass bei Gallimard zahlreiche „Covid-Bücher“ aus der Öffentlichkeit eingegangen sind und dass „sich sogar bekannte AutorInnen an diesem ‚Genre‘ versucht haben“. 

Ben Mauk von Berlin Writers‘ Workshop berichtet, dass er keine bestimmten Trendgenres oder -themen bemerkt hat, sondern eher ein gewecktes Interesse seitens der TeilnehmerInnen, zu lernen, wie man sich generative Schreibpraktiken aneignet, die tägliche Gewohnheiten fördern wie sozusagen den Stift aufs Papier zu setzen.  

Und laut Literaturagentin Barclay haben, da sich während der Pandemie weniger neue Reiseabenteuer ereignet haben, viele Menschen jetzt Zeit gehabt, über ihre früheren Reisen zu schreiben. 

„Glücklicherweise hatten meine AutorInnen, die in den letzten Jahren Werke veröffentlicht haben, ihre Reisen bereits abgeschlossen – Ben Thompsons Buch Tanked Up: A Diver’s Story handelt von seiner Karriere und seinen Reisen als Berufstaucher, Bex Band schrieb in Three Stripes South über ihre lebensverändernde Wanderung durch Israel, und Tharik Hussain hatte das muslimische Europa für sein Buch Minarets in the Mountains bereits bereist – und es ist für mehrere Auszeichnungen in der engeren Auswahl, so dass ich froh bin, dass es während der Pandemie einen Verlag gefunden hat“ berichtet sie und fügt hinzu: 

„Und ich glaube, dass die LeserInnen es in diesen Zeiten mehr denn je genossen haben, sich in ein Sesselabenteuer zu vertiefen.“  

 

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Alain Gnaedig

Alain Gnaedig (Aufgenommen von Francesca Mantovani ) 

Ben Mauk

Ben Mauk (Aufgenommen von Carleen Coulter

Jennifer Barclay

Jennifer Barclay (Aufgenommen von Ian Smith

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