Stora Ensos Team für technische Unterstützung nutzt High-Tech-Kameras, um auf detaillierte und innovative Art und Weise Fehlersuche zu betreiben – mit hervorragenden Ergebnissen. Michael Benger, Leiter des Teams für technische Vertriebsunterstützung Süd von Stora Ensos Paper Division, beantwortete unsere Fragen zu der innovativen Kameradienstleistung.
Worum geht es bei dieser Dienstleistung?
Als Hauptwerkzeug nutzen wir multifunktionale, kameragestützte Analysegeräte, die von Stora Enso entwickelt wurden. Dies bedeutet, dass an allen wichtigen Positionen eines Produktionsprozesses Kameras installiert sind, die mit hoher Auflösung und, wenn nötig, auch mit hoher Geschwindigkeit arbeiten. Wir synchronisieren die Kameras so, dass alle Positionen dasselbe Stück Papier sehen. Der Schlüssel hier sind die 20 Sekunden vor dem Auftreten des Bahnrisses – darauf müssen wir uns konzentrieren und die Grundursache des Problems herausfinden.
Seit wann arbeiten Sie mit Kameras?
Wir begannen vor gut 15 Jahren, Kameras zu verwenden, erarbeiteten Strategien, die für Papierwerke funktionieren, und erweiterten diese dann auch auf andere Prozesse. Bei Druckmaschinen ist hervorzuheben, dass sie alle verschieden sind, sodass ausnahmslos in jedem einzelnen Fall Anpassungen vorgenommen werden müssen.
Was ist Ihr bislang größtes Vorhaben?
Unser größtes Projekt – bei dem 48 Kameras eingesetzt wurden – ist eine Coldset-Druckerei in Österreich, die bei der Produktion von Zeitungspapier mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert war. So kam es beispielsweise während der Rollenwechsel zu einer großen Anzahl von Störungen und Bahnrissen. 2018 begannen wir, die maßgeschneiderte Lösung für diesen österreichischen Fall zu erarbeiten, und in den vergangenen zwei Jahren haben Kameras die Produktion überwacht und bei der Behebung von Problemen geholfen.
Und mit welchen Ergebnissen?
Es wurden mehrere Gründe für Bahnrisse entdeckt, und die jeweiligen Probleme – die von einer fehlerhaften Spleißbandanwendung zu einem gefalteten Bahnrand in der Spleißzone reichten – sind entsprechend angegangen worden. Darüber hinaus ermöglicht die langfristige Beobachtung aller Spleißstellen, auch Prozessabweichungen zu erkennen, die sich irgendwie nach und nach einschleichen. Dank der Lösung hat der Kunde jetzt die Chance, mit prädiktiver Instandhaltung zu reagieren, bevor es zu größeren Prozessstörungen kommt.
Inwiefern verbessert Ihre Arbeit den Kundendienst insgesamt?
Die Stabilität der Kundenprozesse hat für uns Priorität – wir achten stets auf die Prozesseffizienz und suchen nach Möglichkeiten, sie zu verbessern. Am Ende ist es eine echte Win-Win-Situation: Der Kunde erhält eine Verbesserung der Effizienz, und wir erhalten wertvolles Feedback über das Verhalten unserer Produkte.
Weitere Informationen erhalten Sie von: Michael Benger