Stora Ensos Biogas-Partnerschaft mit Gasum wandelt Abfall in grüne Energie um

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Schon bald wird die Produktion von Multicopy-Papier zur Produktion von Biokraftstoff in Schweden beitragen. Gemeinsam werden das Energieunternehmen Gasum und Stora Enso Abfall in erneuerbare grüne Energie umwandeln.

Abwasser kann für Produktionsbetriebe eine Herausforderung sein. Große Mengen von Prozesswasser, welches organische Reststoffe enthält, müssen aufbereitet werden. In Stora Ensos Werk Nymölla ist die Wasseraufbereitungsanlage so groß wie zehn Fußballfelder und jedes Depotbecken ist sieben Meter tief.

„Das Werk Nymölla ist seit langem ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit“, berichtet Jonathan Bakewell, VP Office Papers in Stora Ensos Division Paper. „Obwohl der Papierproduktionsprozess heute im Grunde kohlendioxidneutral ist, will das Werk immer noch mehr tun.“

„Wir haben Biogas schon seit vielen Jahren im Blick“, bestätigt Michael Lindemann, Werksdirektor in Nymölla. „Anfangs, als wir feststellten, dass sich aus unserem Prozesswasser Biogas herstellen lässt, wollten wir dieses zur Energieversorgung unseres Werks verwenden.“

Als erneuerbare Energie auf der globalen Agenda weiter nach oben rückte, entwickelte sich aus der Idee das Vorhaben, Biogas zu verkaufen. Angesichts der verbleibenden Herausforderungen war eine Partnerschaft mit einem Unternehmen, das sich bereits mit Biogas auskennt, der beste Weg nach vorn.

„Während meiner gesamten Laufbahn im Bereich schwedisches Biogas habe ich aus unterschiedlichen Positionen heraus mit Stora Enso gesprochen“, berichtet Erik Woode, Director, Biogas Business Development bei Gasum. „Als Gasum bei diesem Projekt auf den Plan trat, war dies wirklich bahnbrechend.“

Gasum bringt nicht nur das technische Know-how über die Produktion von Biogas mit, sondern besitzt auch ein Verteilernetz. Diese Faktoren helfen, aus der Biogas-Partnerschaft eine leistungsstarke Kombination zu machen, von der Stora Enso, Gasum und die Umwelt profitieren.

Wertschöpfung aus Abfall

Indem das Prozesswasser des Werks durch die Biogasreaktoren geleitet wird, wird der organische Gehalt aufgespalten, so dass Methan entsteht. Durch dieses Verfahren wird der organische Gehalt nach nur fünf Stunden in den Reaktoren um bis zu 60 Prozent reduziert, so dass deutlich weniger zur Behandlung in der Abwasseranlage übrig bleibt.

Dieses Projekt ist eine wunderbare Gelegenheit für Gasum, um zu demonstrieren, dass Biogas ein praktikabler und alternativer Kraftstoff ist, der aus etwas hergestellt wird, das andernfalls ein belastender Abfall für Produktionsbetriebe wäre.

„Der Schlüssel ist hier, dass wir heute das Biogas verflüssigen können“, erläutert Woode. „In der Vergangenheit war das ein recht kostspieliger Vorgang, aber die technologische Entwicklung hat einen Punkt erreicht, wo wir dies wirtschaftlich tun können.“

Bio-Flüssiggas (LBG) ist in der Energiedichte vergleichbar mit Dieselkraftstoff und dadurch ideal für den Schwertransportsektor, eine bedeutende Quelle von Kohlendioxidemissionen. LBG produziert nicht nur 90 Prozent weniger Emissionen als Diesel, sondern auch viel weniger Feinstoffpartikel, was seine Auswirkungen auf die Luftqualität noch mehr minimiert.

Flüssigerdgas (LNG) durch LBG zu ersetzen, ist das unmittelbare Ziel. „LBG ist ein sogenannter Drop-in-Kraftstoff“, erklärt Woode. „Es entspricht 1:1 LNG, und wir beeilen uns nun, unsere Tankstellen mit LBG zu füllen, weil es das ist, was unsere Kunden wollen.“

Das LBG aus Nymölla wird die Gesamtbilanz der erneuerbaren Energie in Schweden erheblich verbessern, da es einen 5-prozentigen Anstieg der Biogasproduktion ausmacht. Das reicht aus, um ein Jahr lang das Äquivalent von 13.000 Pkw mit Kraftstoff zu versorgen.

Die Spannung steigt mit einer Wende

Auch mit den besten Plänen ist eine globale Pandemie nur schwer zu bewältigen. Reisebeschränkungen und Quarantänen hielten Arbeiter davon ab, an den Standort zu kommen. „Wir befanden uns in einer beispiellos schwierigen Situation“, berichtet Lindemann. „Was uns betraf, so war das Werk einsatzbereit, und das war angesichts unseres heißen Sommers ein großer Vorteil.“

Durch die Hitze wurden die Mikroben in der Kläranlage beinahe abgetötet. Glücklicherweise war das Wärmetauschersystem für den Durchlauf in die Gasum-Anlage bereits installiert und wurde nun genutzt, um das Abwasser zu kühlen und die Mikroben am Leben zu erhalten.

Die Endmontage der LBG-Anlage dürfte im Frühjahr dieses Jahres abgeschlossen sein. Kurz darauf wird das Werk damit beginnen, Wasser zu pumpen, woran sich eine Anlaufphase anschließt, in der Gasum den Betrieb auf volle Kapazität hochfährt.

„Etwas, das ich wirklich zu schätzen weiß, ist, dass Stora Enso uns erlaubt hat, unsere Anlage direkt im Werk zu bauen“, bemerkt Woode. „Man könnte sagen, dass das ein Komplikationsfaktor in dem Projekt ist, aber gemessen an den Ergebnissen hat es sich eindeutig ausgezahlt.“

Viele Menschen warten gespannt darauf, diese Ergebnisse zu sehen. „Auch ich freue mich sehr, dieses Projekt zum Abschluss kommen zu sehen“, sagt Bakewell. „Es macht nicht nur unser Werk effizienter, sondern Multicopy-Papier, unser Star-Produkt aus Nymölla, erhält in seiner Nachhaltigkeitsgeschichte ein wunderbares neues Kapitel als Biogaserzeuger.“

Lkw auf Autobahn

Nachhaltigkeit bei Stora EnsoMulticopy home pageStora Enso Paper

Um das Ausgangsmaterial muss man sich kümmern

Denken Sie an das Ausgangsmaterial eines guten Balsamessigs. Kulturen lebender Organismen verrichten das gesamte Zauberwerk. Und Ihre Aufgabe ist es, sie bei Laune zu halten. Dasselbe gilt für Biogas. In den hohen Biogasreaktoren in Nymölla schwimmt eine Schicht spezieller Mikroorganismen, die als Nebenprodukt ihrer Verdauung Methan produzieren.

Ein stetiger Aufwärtsstrom von Abwasser gibt ihnen Nahrung und hält die schweren Mikroorganismen am Schwimmen. Oben im Turm wird das Methan abgeschöpft und zu Bio-Flüssiggas heruntergekühlt.

Diese Organismen sind eine ganz besondere Züchtung. Sobald in Nymölla die Impfung beginnt, treffen in schneller Folge Lkw aus ganz Europa mit Chargen aus anderen Reaktoren ein. Während die Mikroben in Nymölla fressen und sich vermehren, können sie wiederum zur Aktivierung anderer Reaktoren verwendet werden.
  • „Das Werk Nymölla ist seit langem ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit.“ Jonathan Bakewell, Stora Enso