Foto: Anttinen Oiva Architects
Einige bezeichneten die riesigen Ausstellungshallen mit den scheinbar endlosen Präsentationen in Ägypten als ein Umweltfestival. Es gab laufende geopolitische Gespräche über eine Verursachersteuer für große kohlenstoffemittierende Länder, und Aktivist:innen befürchteten ein Greenwashing von Unternehmen, da sich zehntausende von Unternehmen registriert haben sollen.
Versteckt im Building Pavillon, der zum Teil von Stora Enso gesponsert und von der Global Alliance for Buildings and Construction veranstaltet wurde und sich neben dem Pavillon der We Mean Business Coalition befand, gaben sich Aktivist:innen der modernen Wirtschaft nicht damit zufrieden, auf die Führung der Regierungen zu warten. Sie haben praktikable Lösungen gefunden und setzen diese in großem Maßstab um. Stora Enso Wood Products lud einige interessante Akteure der internationalen Bauindustrie zu einem Dialog über ihre jüngsten Erfolge bei der Reduzierung und Beseitigung von CO2, dem Hauptverursacher des Klimawandels, ein.
Stora Enso Wood Products auf der COP27
Carbon Catchers: Gebäude als Ressourcenbanken
veranstaltet von Johanna Pirinen, SVP Head of Sustainability
Die Bauindustrie ist für fast 40 % aller weltweiten energiebedingten Emissionen verantwortlich. Und diese Zahl nimmt stetig zu.1 Ziel ist es, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 50 % zu senken und bis dahin sind es nur noch sieben Jahre. Die unmittelbaren Ergebnisse, die wir in Form von spektakulären Gebäuden und artenreichen Wäldern sehen und anfassen können, geben Anlass zur Hoffnung, dass der Verbrauch fossiler Brennstoffe durch eine Verringerung der Nachfrage reduziert werden kann.
Das neue Headquarter von Stora Enso in Finnland wird 7.000 Tonnen Kohlendioxid speichern. Zum Vergleich: Diesel erzeugt nach 6.000 km Fahrleistung 1 Tonne.
Foto: Anttinen Oiva Architects
„Bis zum Jahr 2030 muss so viel getan werden. Wir haben nicht die Zeit, 10-15 Jahre auf die Entwicklung neuer Technologien zu warten. Wir müssen jetzt handeln, und die Lösung ist bereits da. Wir sollten jetzt ein kohlenstoffarmes Design standardisieren“, sagte Yuuko Iizuka von Sumitomo Forestry, einem japanisches Holz- und Verarbeitungsunternehmen, das auch im Baugewerbe tätig ist.
Die nachhaltige Holzindustrie hebt sich von vielen anderen Bauinitiativen ab, die sich meist noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase befinden. Beton ist beispielsweise für 8 % der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Es gab ermutigende Durchbrüche bei der Verringerung des CO2-Fußabdrucks von Zement und Beton und verstärkte Bemühungen für deren Wiederverwertung (Heidelberg), aber sie sind nicht annähernd so groß wie der Massenmarkt, auf dem die Holzindustrie im Hinblick auf erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft tätig ist.
„Es gibt bereits Lösungen für eine Dekarbonisierung des Bausektors. Gebäude können sowohl als natürliche Speicher von CO₂ dienen als auch ein hocheffektives Mittel sein, um CO₂ aus der Atmosphäre zu entfernen, da Holz in biodiversen Wäldern wächst“, erklärte die Veranstalterin der Präsentation, Johanna Pirinen, SVP Head of Sustainability, Stora Enso Wood Products.
„Wir besitzen das gesamte Know-how dafür. Unsere Lösung zur Kohlenstoffspeicherung ist praktikabel und erschwinglich, aber wir brauchen mehr als nur Aufklärung und Bewusstsein. Wir brauchen Anreize, um [die Kohlenstoffabscheidung] auf die nächste Stufe zu heben“, sagte Balsam Nehme von DAR, einer führenden internationalen Beratungsorganisation.
Sehen Sie sich die vollständige Präsentation hier an:
Carbon Catchers: Gebäude als Ressourcenbanken.
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