Die Bauarbeiten an der neuen Fernwärme-Verbindungsleitung vom Betriebsgelände der Papierfabrik Stora Enso Maxau nach Knielingen schreiten voran. Mit weniger CO₂-Emissionen und energieeffizienter als andere Heizmethoden, das Gemeinschaftsprojekt in der Maxauer Mühle wird mit rund 1,3 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert.
„Unser Ziel ist es, die Karlsruher Wärmeversorgung noch energieeffizienter und unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu machen“, so Dr. Olaf Heil, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe. „Gemeinsam mit der Stora Enso ist uns hier ein weiterer wichtiger Meilenstein gelungen.“
Die Leitung wird in Knielingen an die bestehende Transportleitung der Stadtwerke Karlsruhe, über die schon seit 2010 Niedertemperaturabwärme aus der Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO) ins Fernwärmenetz geleitet wird, angebunden. Bereits Ende 2022 soll dann durch diese neue Verbindungsleitung die aus einer Kraft-Wärme-Kopplung-Anlage ausgekoppelte Abwärme aus dem Industriekraftwerk der Papierfabrik ins Wärmenetz der Stadt fließen.
„Stora Enso hat sich ehrgeizige, wissenschaftlich fundierte Ziele zur Reduzierung seiner Treibhausgasemissionen gesetzt,“ sagt Geschäftsführer Joachim Grünewald. „Bei der Stora Enso Maxau sind wir stolz darauf mit diesem Umweltprojekt einen Beitrag zur Erreichung dieser ambitionierten Ziele zu leisten.“
Die Gesamtkosten der Maßnahmen bei der Stora Enso Maxau liegen bei 2,7 Millionen Euro. Bezuschusst werden die bei der Stora Enso Maxau notwendigen Maßnahmen mit Mitteln von der Europäischen Union zur Unterstützung der Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und ihrer sozialen Folgen. Ausgezahlt wird der Zuschuss über das Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)-Programm Baden-Württemberg 2014-2020, was gezielt die Themen Forschung und Innovation sowie Verminderung der CO₂-Emissionen unterstützt.
Ein weiterer Schritt in Richtung einer fossilfreien Zukunft
Die jährlich von der Stora Enso Maxau zur Verfügung gestellte Wärmemenge wird mit rund 50.000 MWh prognostiziert. Die damit verbundene zusätzliche CO2-Einsparung beträgt ca. 11.500 Tonnen CO2 pro Jahr. Rechnet man diese Einspeisemenge auf Haushalte um, so hat die Stora Enso Maxau die Kapazität, jährlich rund 5.000 Karlsruher Haushalte mit Fernwärme zu versoren.
Diese zusätzlich produzierte Fernwärme ist sehr energieeffizient und besonders nachhaltig, da sie aus der überschüssigen Wärme von industriellen Prozessen gewonnen wird und nicht separat erzeugt werden muss.
Durch die nun geplante Anbindung der Stora Enso Maxau wird sich der Teil der eigens mit Erdgas produzierten Wärme reduzieren und macht die Karlsruher Fernwärme somit zukünftig noch nachhaltiger und unabhängiger von fossilen Energieträgern.